Evaluationsbericht

"Dem ersten mehrstufigen losbasierten deliberativen Beteiligungsverfahren auf Bundesebene in Deutschland ist es gelungen, sich intensiv mit zentralen Aspekten von Demokratie auseinanderzusetzen und 22 Empfehlungen (Bürgergutachten) abzugeben, die ausnahmslos eine stärkere Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger in die Politik befürworten", stellt der Abschlussbericht unabhängiger Politikwissenschaftler von der Forschungsstelle "Demokratische Innovationen" der Goethe-Universität Frankfurt zum Bürgerrat Demokratie fest.

Durch die bedingte Zufallsauswahl sowie Anreizmechanismen waren die Teilnehmenden annähernd repräsentativ hinsichtlich Geschlecht, Alter und Migrationshintergrund. Die Teilnahme führte zu einer Steigerung der Wahrnehmung der eigenen politischen Fähigkeiten sowie zu einer größeren Zustimmung zu mehr Beteiligung. Zudem erhöhte sich die Bereitschaft zur politischen Beteiligung. Kritik: Menschen mit einem hohen Bildungsabschluss und einer positiven Einstellung zu mehr Partizipation der Bürgerinnen und Bürger waren überrepräsentiert. Es gab außerdem nicht genügend Zeit, um alle Themen umfassend zu diskutieren.    

Zukünftig seien noch mehr Anstrengungen in Richtung soziodemographischer Repräsentativität notwendig. Methoden der sogenannten „aufsuchenden Beteiligung“ könnten einen substantiellen Beitrag leisten und sollten in zukünftigen Verfahren stärker angewendet werden.

Eine Institutionalisierung und direkte Anbindung losbasierter Bürgerräte an politische Institutionen ist eine weitere Empfehlung.

Abschlussbericht zum Bürgerrat Demokratie (PDF)